Ich verstehe die Geschäftswelt nicht… Ich musste eine Einbauküche bestellen. Die Preise der einzelnen Schrankteile bekommt man nicht raus (drei Küchenstudios habe ich getestet). Ich musste alles „nach Wunsch“ angeben, dann wurde ein Preis genannt. In einem Studio heißt es: ganze Küche/halber Preis. Und was war das Ergebnis? Es gibt Listenpreise, es gibt Preislisten einzelner Händler mit verminderten Preisen, und es gibt Verhandlungsspielraum. Bei ganze Küche/halber Preis war die Berechnungsgrundlage der hohe Listenpreis. Als mir das zu teuer war, wurde mir signalisiert, dass „alles nochmals nachgerechnet würde“ um mir ein besseres Angebot zu machen – darauf warte ich heute noch.
Beim zweiten Küchenstudio lief es ähnlich ab: Werbung mit 0 % Finanzierung. Natürlich gibt es die 0 % Finanzierung nur vom Listenpreis, denn der Verkäufer muss die Zinsen übernehmen. Gespart? Nein.
Im dritten Küchenstudio habe ich angesagt, dass ich keine Luxusküche möchte, weil ich ein bestimmtes Budget habe, dafür aber bar zahle bei Lieferung. Mir wurde nicht unnötiger Quatsch als erforderlich aufgeschwatzt, im Gegenteil: Ich wurde gut beraten bei den Elektrogeräten, es ging nach meiner Gewohnheit und nicht nach dem was machbar ist. Erst der Schock als ich auf dem Bildschirm die Preise sah. Aber das waren wohl die Listenpreise des Herstellers. Dann wurden Herstellerprozente abgerechnet. Und zu guter letzt noch ein Hausrabatt (wegen der Barzahlung). Ergebnis war: ich bin ca. 250 Euro über meinem Limit gewesen, habe dann signalisiert, dass ich gern noch ein wenig sparen würde. Nun bin ich ohne Abstriche im Auftrag nur noch 50 Euro über meinem Limit. Und das freut mich sehr. Und das Studion verdient immer noch gut daran. Die Küche habe ich gestern beauftragt.
Ähnlich ging es bei den Polstermöbeln. Ich war in einem riesigen Möbelhaus mit sehr großer Polstermöbelausstellung. Aber: es gab kein Stück, das mit irgendwie vom Hocker riss. Und die Preise waren – vielleicht spielt Weihnachten bei der Gestaltung eine Rolle – so utopisch, dass ich kotzen könnte. Jedes Preisschild war doppelt: Listenpreis und reduzierter Preis. Aber selbst der reduzierte Preis war immens. Also nicht etwa einige Teile als Werbung ausgezeichnet, nein alle. Ich habe das Weite gesucht. Bin in ein Polstermöbel-Filialunternehmen gegangen. Da habe ich einige heruntergesetzte Werbestücke gesehen, bei deren Preisgestaltung auf keinen Fall ein Rabatt zusätzlich gewährt wurde. Bei den „normalen“ Polstermöbeln, die augenscheinlich teurer waren, wurden Weihnachtsrabatte in Aussicht gestellt. Bei besonders teuren Einkäufen sogar bis 800 Euro. Ich hatte zwei ähnliche Teile in Erwägung gezogen. Bei einem war es ein Werbestück ohne weiteren Rabatt, beim anderen, teureren hätte ich 200 Euro Weihnachtsrabatt erhalten und wäre beim gleichen Preis gewesen wie beim Werbestück. Verkehrte Verkaufswelt. Aber zumindest waren die Werbeteile im Prospekt mit Einzelpreisen ausgewiesen gewesen, so dass man sich selbst über die Finanzierbarkeit ein Bild machen konnte.
Können Möbelhändler nicht bei einem Preis bleiben und evtl. selbst Rabatt geben? Muss der Kunde denn immer so getäuscht werden und bei diesbezüglichen Rückfragen so viel Lügen auftischen?
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